HÄRTEPRÜFUNG

Die Härte eines Werkstoffs gegenüber das Eindringen eines Anderen gibt wichtige Aufschlüsse über seine mechanischen und verschleißenden Eigenschaften.
Die drei gängigsten Härteprüfverfahren mit Ihren Vor- und Nachteilen werden im Folgenden erklärt.

Härteprüfung nach Brinell (DIN EN ISO 6506-1)
Die Härteprüfung nach Brinell wird bei M&S mit einer gehärteten Stahlkugel an geraden, glatten und zunderfreien Oberflächen durchgeführt.
Sie eignet sich für Prüfobjekte aus weichen bis mittelharten Werkstoffen (<650HB), wie z.B. nicht gehärtete Stähle, Gusseisenwerkstoffe und NE-Metalle.
Das Härteprofil des zu prüfenden Werkstoffs wird mithilfe der durch die Stahlkugel erzeugten Abdrücke bzw. der Verformungen in der Oberfläche ermittelt, die je nach Werkstoffgruppe individuell einwirkenden Kraft und dem vorschriftsmäßigen Beanspruchungsgrad variieren.

Härteprüfung nach Vickers (DIN 6507-1)
Die Härteprüfung nach Vickers erfolgt mit einer Diamantpyramide, welche einen Winkel von 136° besitzt. Diese dringt in das Werkstück ein und hinterlässt einen Eindruck von dem die Diagonalen ausgemessen werden und unter Berücksichtigung der Prüfkraft der erzielte Härtewert ermittelt wird. Für die Prüfung notwendig ist eine gerade, glatte, kratzerfreie und zunderfreie Oberfläche.
Dieses Härteprüfverfahren ist universell einsetzbar und dient zur Messung unterschiedlichster Werkstoffen und Werkstücke.
Geprüft werden können Schichten, dünne Bleche, weiche bis gehärtete Werkstoffe oder auch einzelne Gefügebestandteile.

Härteprüfung nach Rockwell (DIN EN ISO 6508-1)
Die Härtprüfung nach Rockwell erfolgt hauptsächlich mit zwei verschiedenen Prüfkörpern. Dem Diamantkegel und der Hartmetallkugel. Diese haben auch ähnliche Eigenschaften sowie Verwendungsmöglichkeiten wie die verwandten Prüfkörper bei Vickers und Brinell, aber eine andere Form. Für die Prüfung ist eine gerade Oberfläche nötig.
Die Prüfung erfolgt mit einer Prüfvorkraft(welche z.B. Zunderreste durchdringt bevor die Prüfung beginnt), danach erfolgt die Prüfung mit zusätzlicher Zusatzkraft. Die Härte wird aus der Höhe der bleibenden Verformung ermittelt, welche durch Vor- und Zusatzkraft resultiert.
Der Diamantkegel bei der HRC-Prüfung ist ähnlich wie bei Vickers geeignet zur Prüfung von gehärteten, hochfesten Materialien und hat einen Winkel von 120°.
Die Hartmetallkugel ist ähnlich wie bei Brinell geeignet zur Prüfung von weichen Stählen und NE-Metallen.